Siemens Energy Austria in Linz liefert ersten grünen Trafo aus

Erster grüner Trafo für Energienetze Steiermark • Herausforderung für Kunden gelöst • Umweltfreundliche Isolierflüssigkeit in Verwendung

Das Transformatorenwerk Linz hat die Lieferung eines 112/21 kV 32/40 MVA Transformators für das Umspannwerk Graz Süd für Energienetze Steiermark GmbH im Oktober 2020 erfolgreich abgeschlossen. Dieser komplett neu entwickelte Regeltransformator ist eine Besonderheit, da er statt mit Mineralöl mit natürlichem Ester realisiert wurde.

„In diesem Projekt sind wir den innovativen und umweltfreundlichen Weg mit dem Kunden gegangen und haben die Herausforderung angenommen, den ersten „grünen Transformator“ für Österreich anzufertigen“, so Ronald Schmid, Geschäftsführer des Siemens Energy Austria Transformatorenwerks in Linz.

Dipl. Ing. Rupert Wangg, technische Projektleitung Transformatoren Energienetze Steiermark: „Der steigende Stromverbrauch, der Anteil erneuerbarer Energien und die Sicherstellung einer nachhaltigen und unterbrechungsfreien Energieversorgung stellt uns Netzbetreiber vor neue Herausforderungen. Die Anforderungen für Leistungstransformatoren haben sich in den letzten Jahren erhöht: in der Betriebssicherheit, aber auch was Geräusch und Umweltschutz anbelangt. Mit diesem Trafo konnten wir gemeinsam mit Siemens Energy Austria diese Anforderungen lösen.“

Mit Isolierflüssigkeit Ester nachhaltig und umweltfreundlich

Beim gelieferten Transformator setzt das Transformatorenwerk Linz anstelle von Mineralöl auf eine alternative Isolierflüssigkeit, sogenannter natürlicher Ester. Die verwendete Isolierflüssigkeit ist biologisch abbaubar und hat einen höheren Brennpunkt als herkömmliche Mineralöle, was die Gefahr eines Brandes im Umspannwerk erheblich reduziert. Ester ist eine nachhaltige, natürliche Ressource, die zur Umweltverträglichkeit in der Energieversorgung beiträgt.

„Eine besondere Herausforderung war es, das Design für die anspruchsvollen Anforderungen dieser Isolierflüssigkeit zu entwickeln“, erklärt Schmid. „Durch die langjährige Erfahrung mit alterativen Isolierflüssigkeiten des Linzer Werkes konnte in Zusammenarbeit mit dem Kunden eine optimale Lösung gefunden werden.“

Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass Ester größere Mengen an Wasser aufnehmen können als Mineralöle. Das ist bei der Isolation des Transformators von entscheidender Bedeutung. Der dort verwendeten Zellulose kann dadurch Feuchtigkeit entzogen werden, was die Lebensdauer des Transformators erhöht.

Abschließend bringt Schmid die wesentlichen Vorteile dieses nachhaltigen Isolierstoffes auf den Punkt: „Mit natürlichem Ester haben wir einen biologisch-abbaubaren, regenerativen Isolierstoff, der die Betriebssicherheit und Lebensdauer eines Transformators erhöht.“

Das Transformatorenwerk in Linz

Auf eine bereits 100 Jahre wechselvolle Geschichte kann das Transformatorenwerk von Siemens in Linz zurückblicken. Durch die große Innovationskraft nimmt der Produktionsstandort heute eine Vorreiterrolle am Weltmarkt ein, die sich in einer Exportquote von über 80 Prozent niederschlägt. Rund 300 MitarbeiterInnen und Lehrlinge entwickeln und fertigen Transformatoren, die auf der ganzen Welt für eine sichere Stromversorgung sorgen. Pro Jahr werden im Schnitt 100 Leistungstransformatoren, Phasenschieber und Kompensationsdrosseln hergestellt. Um die technologische Vorreiterrolle des Standorts weiter auszubauen, wurde in den letzten Jahren umfassend sowohl in Erweiterungen der Fertigungsstätten als auch in die Prüftechnologie und Maschinerie des Werks investiert. Im Rahmen dieses Investitionsprogramms wurden im Linzer Siemens-Werk die Betriebsflächen nachhaltig adaptiert und zum Beispiel um einen 1.800 m2 großen Verladetunnel erweitert und ein neuer Wicklungstrocknungsofen angeschafft. Rund 400 österreichische Unternehmen sind neben vielen internationalen Partnern involviert, wenn das Trafowerk in Linz Produkte entwickelt und fertig. Bei Forschung und Entwicklung wird eng mit österreichischen Hochschulen kooperiert, darunter die Johannes-KeplerUniversität Linz, die Fachhochschule OÖ Campus Hagenberg und die TU Wien.

Technische Eckdaten:

Typenbezeichnung Transformator: 3-Phasen Netztransformator Technische Daten: Leistung 112/21 kV 32/40 MVA Gesamtgewicht: 78 Tonnen Abmessungen (l/b/h): 7,4 x3,7 x 5,9 Meter

Siemens Energy gehört zu den weltweit führenden Unternehmen der Energietechnologie. Das Unternehmen arbeitet gemeinsam mit seinen Kunden und Partnern an den Energiesystemen der Zukunft und unterstützt so den Übergang zu einer nachhaltigeren Welt. Mit seinem Portfolio an Produkten, Lösungen und Services deckt Siemens Energy nahezu die gesamte Energiewertschöpfungskette ab – von der Energieerzeugung über die Energieübertragung bis hin zur Speicherung. Zum Portfolio zählen konventionelle und erneuerbare Energietechnik, zum Beispiel Gas- und Dampfturbinen, mit Wasserstoff betriebene Hybridkraftwerke, Generatoren und Transformatoren. Mehr als 50 Prozent des Portfolios sind bereits dekarbonisiert. Durch die Mehrheitsbeteiligung an der börsennotierten Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) gehört Siemens Energy zu den Weltmarktführern bei Erneuerbaren Energien. Geschätzt ein Sechstel der weltweiten Stromerzeugung basiert auf Technologien von Siemens Energy. Siemens Energy beschäftigt weltweit mehr als 90.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehr als 90 Ländern und erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von ca. 27,5 Milliarden Euro. www.siemens-energy.com.