Industrie 4.0: Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg

Die Lehrlingsausbildung ist in die Jahre gekommen. Das zeigt auch eine aktuelle Studie der FH Joanneum und der Metalltechnischen Industrie Steiermark. Die Digitalisierung wird in der Ausbildung immer noch stiefkindlich behandelt. Dabei zählt diese in den Werkshallen bereits zu den Basic Skills. Zukünftig wird vor allem die digitale Kompetenz gefragt sein – das heißt, die Jugendlichen müssen über ausgeprägte Problemlösungs- und Entscheidungskompetenzen verfügen.  Durch die Digitalisierung wird in Unternehmen verstärkt auch ein dezentrales Arbeiten notwendig. Die geforderten Tätigkeiten werden abteilungsübergreifend von Teams bewältigt und erfordern Flexibilität und lösungsorientiertes Mitdenken der einzelnen Teammitglieder.

Bildung stärken

Derzeit lässt sich in der Lehrausbildung noch ein Theorie-Praxis-Gefälle erkennen. Das heißt: In den Betrieben rückt der Fokus stärker auf die Digitalisierung als in der theoretischen Ausbildung an den Berufsschulen. „Österreich braucht sehr lange, um solche Änderungen auf gesetzlicher Ebene zu verankern. Da herrschen nicht immer die gleichen Interessen aller beteiligten Akteure“, bringt es Helmut Röck, Geschäftsführer der Metalltechnischen Industrie Steiermark, auf den Punkt. Ein regelmäßiger Austausch zwischen Bildungsanbietern, Unternehmen, dem Staat und den Auszubildenden wäre nötig, um am Puls der Zeit zu bleiben. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es nicht nur beim IT-Wissen, sondern auch bei den Soft Skills Handlungsbedarf gibt.

Folgende Schlüsselkompetenzen sind fürs Arbeiten im digitalisierten Arbeitsumfeld entscheidend:

  • Fach- und Methodenkompetenz, also das klassische inhaltliche Wissen (IT- und Fachkenntnisse)
  • Persönliche Kompetenzen wie Entscheidungs- oder Problemlösungsfähigkeit oder Führungskompetenzen
  • Soziale Kompetenzen

Der Frage, welche Qualifikation und Kompetenzen in einer digitalen Arbeitswelt benötigt werden, ist auch eine Expertengruppe der „Plattform Industrie 4.0 Österreich“ nachgegangen. Die 70 Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Arbeitnehmern haben Handlungsfelder definiert und daraus Empfehlungen abgeleitet.

Hier finden Sie die Anregungen der Experten.

 

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